Freiluftgefängnis
Der bevorstehende Jahreswechsel ist kein Grund zur Freude.
Was wird uns das nächste Jahr noch alles bescheren? Wie wird sich die Finanz- und Wirtschaftskrise entwickeln?
Wird sie die drohende Klimakatastrophe endgültig von der politischen Tagesordnung verdrängen?
Oder wird diese noch mehr als Vorwand missbraucht, den Einstieg in den Ausstieg aus der Atomstromproduktion zu propagieren?
(--> compact.de)
Was mich dieser Tage aber am meisten beelendet. ist die Situation in Palästina.
Schon wieder geht ein Jahr zu Ende ohne auch nur den Hauch einer Aussicht auf Frieden. Schlimmer noch: Ca. 1,5 Millionen Menschen sitzen im größten Freiluftgefängnis der Welt und sind zum Abschuss frei gegeben.
In einem Kriegsgebiet zu sein, ist sicherlich immer schlimm. Doch meist besteht die Chance oder die Hoffnung, von dort zu fliehen und an einem anderen Ort (etwas) Sicherheit zu finden.
In einer dicht besiedelten Großstadt zu sitzen, nicht raus zu können und zum Abwarten verurteilt zu sein, muss aber noch um vieles ärger sein. Warten bis mich eine Bombe trifft. Warten bis der Einmarsch beginnt. Warten bis ich aufgrund fehlender Medikamente zu Grunde gehe. Warten bis die Nahrungsmittel ausgehen.
Vielleicht gibt es hier morgen Neujahrswünsche. Heute geht das einfach nicht.
Was wird uns das nächste Jahr noch alles bescheren? Wie wird sich die Finanz- und Wirtschaftskrise entwickeln?
Wird sie die drohende Klimakatastrophe endgültig von der politischen Tagesordnung verdrängen?
Oder wird diese noch mehr als Vorwand missbraucht, den Einstieg in den Ausstieg aus der Atomstromproduktion zu propagieren?
(--> compact.de)
Was mich dieser Tage aber am meisten beelendet. ist die Situation in Palästina.
Schon wieder geht ein Jahr zu Ende ohne auch nur den Hauch einer Aussicht auf Frieden. Schlimmer noch: Ca. 1,5 Millionen Menschen sitzen im größten Freiluftgefängnis der Welt und sind zum Abschuss frei gegeben.
In einem Kriegsgebiet zu sein, ist sicherlich immer schlimm. Doch meist besteht die Chance oder die Hoffnung, von dort zu fliehen und an einem anderen Ort (etwas) Sicherheit zu finden.
In einer dicht besiedelten Großstadt zu sitzen, nicht raus zu können und zum Abwarten verurteilt zu sein, muss aber noch um vieles ärger sein. Warten bis mich eine Bombe trifft. Warten bis der Einmarsch beginnt. Warten bis ich aufgrund fehlender Medikamente zu Grunde gehe. Warten bis die Nahrungsmittel ausgehen.
Vielleicht gibt es hier morgen Neujahrswünsche. Heute geht das einfach nicht.
sgbregenz - 30. Dez, 17:40
7 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
wome (Gast) - 30. Dez, 18:24
Was mich an solchen Aussagen immer stört, ist ihre Einseitigkeit. Vermutlich hätte es diese Betroffenheitsäußerung nicht gegeben, wenn Israel nicht auf die stetigen Raketenangriffe reagiert hätte. Nachzulesen in jedem Qualitätsmedium (vgl. etwa http://www.sueddeutsche.de/politik/936/452638/text/). Ich sage auch nicht, dass die Angriffe Israels "unverhältnismäßig" sind, das finde ich zynisch. Wie ich auch die Angriffe insgesamt für eine völlig verfehlte Reaktion halte, aber sie sind in der Nahost-Logik auch wieder verständlich. So lange die Hamas das Existenzrecht ihres Nachbars nicht anerkennt und stets mit Waffengewalt ihre Existenz zeigt, wird sich in dieser Region nichts ändern. Außer, die Menschen dort wenden sich gegen ihre eigenen Fanatiker, aber das dürfte auch vergebliche Hoffnung sein.
sgbregenz - 30. Dez, 18:48
Einseitig
Betroffenheit ist etwas Subjektives. Ich habe hier keine Seminararbeit zum Nahost-Konflikt verfasst, sondern - völlig ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit - mein Mitgefühl mit der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu beschreiben versucht.
Das ist keine Rechtfertigung für das, was die Hamas macht. Im Gegenteil! Was die aufführen ist völlig unverantwortlich und die Ursache für das, was der Staat Israel nun abliefert. Nahost-Logik ist dafür ein sinnvoller Ausdruck. Doch wer steigt zuerst daraus aus? Und wie sollen sich die bombardierten Zivilist/innen gegen die Hamas auflehnen? Hat diese nicht vor noch nicht all zu langer Zeit die Fatah aus dem Gaza vertrieben und damit vorgeführt, wie sie mit Andersdenkenden umzugehen gedenkt?
Das ist keine Rechtfertigung für das, was die Hamas macht. Im Gegenteil! Was die aufführen ist völlig unverantwortlich und die Ursache für das, was der Staat Israel nun abliefert. Nahost-Logik ist dafür ein sinnvoller Ausdruck. Doch wer steigt zuerst daraus aus? Und wie sollen sich die bombardierten Zivilist/innen gegen die Hamas auflehnen? Hat diese nicht vor noch nicht all zu langer Zeit die Fatah aus dem Gaza vertrieben und damit vorgeführt, wie sie mit Andersdenkenden umzugehen gedenkt?
me (Gast) - 2. Jan, 16:13
Wenn man keine Ahnung hat...
...einfach mal die F..... h.....! Wie kann man nur Sympathien für diesen Hamastan Gottesstaat haben? Und das auch noch als deklarierter Linker. Echt zum kotzen sowas! Zum Glück brauchen sich die Menschen in Israel nicht auf Politiker wie dich verlassen.
sgbregenz - 2. Jan, 16:23
Sympathien? Wo?
Werter me!
Wo bitte finden sich in meinem Blog Symphatien für die Hamas oder ihr Regime im Gazastreifen? Im Gegenteil. Zitat:"Das ist keine Rechtfertigung für das, was die Hamas macht. Im Gegenteil! Was die aufführen ist völlig unverantwortlich und die Ursache für das, was der Staat Israel nun abliefert."
Das schlimme am Krieg ist, dass es nur zwei klare Fronten gibt. Entweder Du bist für mich, also mein Freund, oder gegen mich, also mein Feind. Ein Dazwischen oder ein Weder-noch gibt es nicht. Ich denke nicht in dieser Kriegslogik. Ich bin weder mit dem was die Hamas macht, noch mit dem, was der israelische Staat macht, einverstanden. Ich bedaure einfach nur die unschuldigen zivilen Opfer, ob sie nun im Gazastreifen bombardiert werden oder in einem israelischen Bus von einem Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt werden.
Wo bitte finden sich in meinem Blog Symphatien für die Hamas oder ihr Regime im Gazastreifen? Im Gegenteil. Zitat:"Das ist keine Rechtfertigung für das, was die Hamas macht. Im Gegenteil! Was die aufführen ist völlig unverantwortlich und die Ursache für das, was der Staat Israel nun abliefert."
Das schlimme am Krieg ist, dass es nur zwei klare Fronten gibt. Entweder Du bist für mich, also mein Freund, oder gegen mich, also mein Feind. Ein Dazwischen oder ein Weder-noch gibt es nicht. Ich denke nicht in dieser Kriegslogik. Ich bin weder mit dem was die Hamas macht, noch mit dem, was der israelische Staat macht, einverstanden. Ich bedaure einfach nur die unschuldigen zivilen Opfer, ob sie nun im Gazastreifen bombardiert werden oder in einem israelischen Bus von einem Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt werden.
info (Gast) - 2. Jan, 20:26
Freiluftgefängnis?
Ein Blick auf dein sogenanntes "Freiluftgefängnis":
http://www.youtube.com/watch?v=l4g1-HTJYEk
http://www.youtube.com/watch?v=l4g1-HTJYEk
sgbregenz - 2. Jan, 20:52
Gaza
Sieht ja fast so aus, als könnte mensch dort fein Urlaub machen. Ob sich das im Moment empfiehlt? Kommt mensch da derzeit überhaupt noch hin? Und noch viel wichtiger: Kommt mensch wieder raus?
Gaza ist mit 360 km² kleiner als Wien (414,65 km²) hat aber fast gleich viele Einwohner/innen. Das Bevölkerungswachstum zählt zu den höchsten weltweit. Anders als in Wien leben über 80% unter der Armutsgrenze.
Und: In letzter Zeit sind die Grenzen meist dicht. Sowohl nach Israel, aber auch nach Ägypten. Der Flughafen ist zerstört. Der Seeweg blockiert. Auch ohne Bomben ist es da nicht lustig.
Mir scheint der Begriff Gefängnis durchaus gerechtfertigt.
Gaza ist mit 360 km² kleiner als Wien (414,65 km²) hat aber fast gleich viele Einwohner/innen. Das Bevölkerungswachstum zählt zu den höchsten weltweit. Anders als in Wien leben über 80% unter der Armutsgrenze.
Und: In letzter Zeit sind die Grenzen meist dicht. Sowohl nach Israel, aber auch nach Ägypten. Der Flughafen ist zerstört. Der Seeweg blockiert. Auch ohne Bomben ist es da nicht lustig.
Mir scheint der Begriff Gefängnis durchaus gerechtfertigt.
sgbregenz - 3. Jan, 11:44
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