Sonntag, 18. Januar 2009

Buko zweiter Teil

9:44. Eigentlich hätte vor 14 Minuten der Kongress wieder beginnen sollen. Es wäre aber das erste mal, dass ein grüner Kongresstag pünktlich beginnt.

9:47. Es geht nun doch schon los. Wir werden immer disziplinierter, offensichtlich nicht nur bei der Wahl der Bundessprecherin.

Die Spannung steigt. Das mit den disziplinierten Wahlergebnissen wird sich heute aber aufhören. Noch selten war es so unabschätzbar, wie eine Wahl beim Buko ausgeht.

DSCF1601Ach ja. Wir sitzen in der Halle 1 des Klagenfurter Messegeländes. Rechts von uns ist die Halle 7. Sie ist blau angemalt. Zwischen den beiden Hallen ist eine Sicherheitsabsperrung aufgebaut. In der blauen Halle 7 findet nämlich gerade das Neujahrstreffen der FPÖ Kärnten mit HC Strache statt. Vermutlich befürchtet die Messeleitung, dass es auf dem Platz zwischen den beiden Hallen zu einer Straßenschlacht kommt.

Die drei Kandidat/innen für den Platz 1 begründen ihre Kandidatur und stellen sich den Fragen der Delegierten. In alphabetischer Reihenfolge:

SANY0046"Zunächst Eva Lichtenberger: Sie legt einen Schwerpunkt auf den gesamten Bereich Internet, Stichwort z.B. Software-Patente. Ein Thema zu dem sie in den letzten Jahren viel gearbeitet hat. Eine interessante Rede mit interessanten Details, aber zu wenig für eine Spitzenkandidatur.


ulrikeAls nächstes Ulrike Lunacek. Sie hält eine wirkliche europapolitische Rede, mit einem starken Schwerpunkte auf Menschenrechtsthemen, aber auch klare Aussagen zu Demokratie, Ökologie und Sozialem.


johannes 10:48. Und nun Johannes Voggenhuber. Geschickt stellt er sich sogleich solidarisch hinter die gestern gewählte neue Bundessprecherin und versucht auch bei Sascha Van der Bellen, der heute Geburtstag hat, gut Wetter zu machen. Er hat es ja auch bitter notwendig, einen versöhnlichen Ton anzuschlagen. Dass er im Stande ist eine hervorragende europapolitische Rede zu halten, muss nicht extra erwähnt werden. Wenn es hier heute ausschließlich um europapolitische Kompetenz ginge, wäre das Rennen vollkommen klar. Johannes Voggenhuber war aber in den letzten Jahren nicht nur ein weit über die Grenzen der Grünen und die Grenzen Österreichs hinaus anerkannter Europapolitiker, sondern er war auch jemand, der "die Parteispitze" und große Teile der Partei regelmäßig mit seiner öffentlichen Kritik geärgert hat. Oft zu recht. In letzter Zeit, v.a. seit dem Wechsel von Sascha VdB zu Eva Glawischnig, meines Erachtens zu unrecht. Das war auch früher so. Es hat der Bundeskongress dann aber - knapp aber doch - mehrheitlich befunden, dass es bei einer Europawahl um europapolitische Kompetenz und nicht um Parteidisziplin geht. Ob sich das heute auch nochmals ausgeht, bezweifle ich. In etwa einer halben Stunde werden wir es wissen.

Das Hearing mit Johannes ist das - wie zu erwarten - mit den härtesten Fragen, die er aber sehr kompetent und ruhig beantwortet.

11:18 Ergebnis erster Wahlgang:
Eva Lichtenberger - 43 Stimmen
Ulrike Lunacek - 101 Stimmen
Johannes Voggenhuber - 95 Stimmen

Stichwahl
Ulrike Lunacek 128 Stimmen
Johannes Voggenhuber 106 Stimmen


Es hat also nicht mehr gereicht. Johannes Voggenhuber hat klar gesagt, dass er für den zweiten Platz nicht zur Verfügung steht. Ein bitterer Tag für die Grünen.
Ulrike ist aber auch eine hervorragende Kandidatin. Das Ergebnis ist zu akzeptieren. Ab heute werden wir mit ihr in den EP-Wahlkampf starten und sie voll unterstützen.

Um Platz zwei bewirbt sich nun neben Eva Lichtenberger auch die Wiener Stadträtin Monika Vana.

Ergebnis
Eva Lichtenberger - 170 Stimmen
Monika Vana - 61 Stimmen


Um Platz drei kandidiert nun auch Thomas Waitz Biobauer aus der Südsteiermark. Mit der Abwahl von Johannes Voggenhuber wird die Personaldecke nun recht schnell recht dünn.

Ergebnis
Monika Vana - 118 Stimmen
Thomas Waitz - 101 Stimmen


Es werden nun noch zwei Plätze gewählt. Das Interesse daran ist vermutlich nicht nur bei mir enden wollend.

Heute Mittag gibt es noch Schwarz-Grünes Doppelpack. Die Grünen aus Bregenz und aus Graz gehen miteinander Mittag essen und tauschen sich über ihre Erfahrungen aus. Vielleicht gibt es am Nachmittag aus dem Zug noch einen Blogeintrag dazu.

15:20. Wir sitzen nun im Zug. Das Gespräch mit Lisa Rücker war interessant. Es gibt weit mehr Parallelen zwischen ihren Erfahrungen in Graz und unseren in Bregenz. Ich habe aber fast den Eindruck, die Möglichkeiten für grüne Politik sind in Graz (noch) größer als in Bregenz. Sie sind nach einem Jahr Schwarz-Grün in vielen Bereichen schon gleich weit wie wir nach dreieinhalb oder sogar schon weiter. Wir werden den Kontakt weiterhin aufrecht erhalten. Lisa hat sogar vor, im Sommer in Vorarlberg Urlaub zu machen.

Heute wird es nochmals spannend, wenn die ersten Hochrechnungen aus Hessen kommen. Die werde ich aber nicht mehr kommentieren. Genug geblogt an diesem Wochenende!

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